Der letzte Vorfall des Jahres 1896 war der Überfall auf die Osmanli Bank. Dafür war allein das Taschnak- Komitee verantwortlich. Der am 26. August durchgeführte Überfall verlief wie folgend :
"26. August, morgens um 06.30 Uhr. Es reichten 6 Männer für den Überfall aus. Nachdem die Bank bombardiert wurde, sind wir in die Bank eingedrungen. Man dachte, dass wir Bankräuber wären. Wir griffen an. Ich sagte ihnen, das sie keine Angst haben sollten. Die Bomben hatten überraschende Wirkungen. Sie töteten das Opfer nicht gleich, zerfleischten es aber, so dass sie unglaubliche Schmerzen spürten. Gemeinsam mit Garo, gingen wir in das Zimmer des Direktors und ließen unsere Forderungen aufschreiben. Wir forderten die Erfüllung unserer Wünsche, die Freilassung der an der Aktion beteiligten Freunde und drohten sonst, die Bank in die Luft zu sprengen. Wir waren nur noch 17 Mann. Drei waren gestorben, sechs verletzt. Auch unsere Feinde hatten dabei große Verluste erlitten."
Die Forderungen der Aufständischen waren folgende:
Die Bestimmung eines europäischen Hochkommissars, der von 6 Ländern gewählt wird. Die Bestimmung des Gouverneurs seitens des Hochkommissars die Leitung der Milizen, Gendarmen und Polizisten von einem Komitee, das aus der einheimischen Bevölkerung, sowie aus europäischen Offizieren bestehen sollte. Eine Justizreform im europäischen Sinne, Glaubens- Ausbildungs- und Pressefreiheit. Die Ausgabe von Dreiviertel der Einkommen des Landes für lokale Bedürfnisse Streichung der Steuerschulden 5 jährige Steuerbegünstigung Rückgabe der beschlagnahmten Güter Erlaubnis für die Rückkehr der Auswanderer Amnestie für armenische politische Gefangene. Die Gründung einer provisorischen Kommission, bestehend aus Vertretern der europäischen Staaten, die die Umsetzung der oben genannten Bedingungen überwachen soll
Der Generaldirektor der Bank Sir Edgar Vincent, ging gemeinsam mit dem Übersetzer der russischen Botschaft Maximoff zum Palast und erhielt das Versprechen zur Lösung der Frage. 17 Personen, verließen gemeinsam mit Maximoff die Bank gingen auf die Jacht von Sir Vincent und reisten mit dem französischen Schiff Gironde nach Marseille.
Der Banküberfall ging somit zu Ende. Doch der Angriff löste unter der moslemischen Bevölkerung in Istanbul Empörung aus. Die Unruhen dauerten ein paar Tage an. Dabei setzten auch Armenier ihre Angriffe gegen die Moslems fort.
Westliche Quellen geben die Zahl der bei diesen Vorfällen getöteten Armenier zwischen 4.000 und 6.000 an. In den bislang untersuchten osmanischen Dokumenten dagegen sind keine Zahlen vorzufinden. So gesehen ist die Zahl 6.000 übertrieben. Auch nach der Demonstration in Babiali hielten die Unruhen ein paar Tage an, wobei die Totenzahl 172 betrug. Die Vorfälle müssten über Wochen angehalten haben, somit 4.000 bis 6.000 Menschen getötet. Außerdem wird in allen Quellen erwähnt, dass die Moslems mit Stöcken und Messern vorgegangen sind. Wie viele Moslems ums Leben kamen, steht auch nicht fest. Aus englischen Dokumenten ist ein Zitat des Wesirs zu entnehmen, wonach 120 Soldaten getötet und rund 25 verletzt worden seien. Im selben Dokument heißt es ferner, bei den Vorfällen seie rund 300 Moslems festgenommen worden und die Regierung habe wirksame Maßnahmen gefasst.
Im Zusammenhang mit diesen Vorfällen wurde ein Sondergericht gegründet, wovor sich die Moslems und Armenier verantworten mussten.
QUELLE:
Gürün, Kamuran: Ermeni Dosyasi, TTK Verlag, Ankara, 1983, S. 163-166
29 Aralık 2007 Cumartesi
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